Sprachniveau: ab B2
Personenzahl: 2 - 4
Spieldauer: ca. 45 Minuten
Erklärzeit: ca. 5 Minuten
Teilbar: (ja)
Erweiterung/Festigung der Lexik
Wanderwörter ist ein Quizspiel und dreht sich um ein- und ausgewanderte Wörter der deutschen Sprache: Aus welcher Sprache das Wort "Restaurant" ins Deutsche eingewandert ist, wissen die meisten wohl... Aber woher kommt "Tollpatsch"? Und in welcher Sprache wird das deutsche Wort "Schlagbaum" verwendet, und in welcher Bedeutung?
Der Spielmechanismus ist eher simpel und sehr auf das Frage-Antwort-Element ausgerichtet, so dass das Ganze schon eindeutig als Lernspiel daherkommt. Spaß macht es trotzdem, besonders mit Lerner/innen, die gerne über das System Sprache philosophieren und sich Wörter auch mal etwas genauer ansehen.
Und nebenbei erweitern die Spieler/innen automatisch ihren Wortschatz.
Autor: Thomas Daum
Illustration: Matthias Schilling
Hueber Verlag, in Kooperation mit dem Goethe-Institut
24 x 24,4 x 4,5 cm, 866 g, ca. 33 Euro
Wanderwörter - das Spiel
SPIELMATERIAL
- 200 Quizkarten (je 75 "Eingewandert" und "Ausgewandert", 50 Chance-Karten
- Spielbrett
- Spielfiguren, Sanduhr, Würfel
- Spielanleitung mit didaktischen Hinweisen
SPIELIDEE
Die Kartestapel "Eingewanderte Wörter" und "Ausgewanderte Wörter" werden zu eine gemeinsamen Stapel zusammengemischt. Die Spieler/innen bewegen sich per Würfel über das Spielbrett zu einem Zielfeld und müssen bei jedem Spielzug eine Frage von der obersten Karte des Stapels beantworten bzw. aus mehreren vorgegebenen Antwortmöglichkeiten die richtige nennen. Bei einer falschen Antwort müssen sie ein Feld zurück. Wer als erstes das Zielfeld erreicht, gewinnt.
Dabei gibt es unterschiedliche Fragetypen, je nach gewürfelter Zahl (siehe Foto). Für eine Auflockerung sorgt der Fragetyp 3, bei dem der/die aktive Spieler/in den anderen Spieler/innen das Wort der Karte innerhalb von 30 Sekunden erklären muss. Außerdem gibt es Chance-Karten, damit die weiter zurück liegenden Spieler/innen aufholen können.
Wanderwörter im DaF-Unterricht
SPRACHNIVEAU
Laut Verlag ist Wanderwörter ab B2 einsetzbar. Diese Angabe ist auch im Großen und Ganzen richtig. Je nach Motivation der Lernergruppe kann man Wanderwörter aber durchaus auch schon auf B1-Niveau einsetzen, wenn man lexikalisch schwierige Karten aussortiert bzw. während des Spielverlaufs mehr Zeit für Erklärungen einplant. Vor allem Deutschlerner/innen mit philologischer Vorbildung (Latein, Altgriechisch, Französisch, Spanisch) und Menschen, die gerne über das System Sprache an sich philosophieren, werden auch schon auf B1-Niveau sehr viel Spaß mit Wanderwörter haben.
DIDAKTISIERUNG VON WANDERWÖRTER
Der Spielanleitung liegen bereits Didaktisierungshinweise bei (siehe Weiterführende Links)
GRAMMATIK UND LEXIK VON WANDERWÖRTER
Das Spiel Wanderwörter zielt auf die Lexik, und zwar auf Wörter aus allen Bereichen, die aus anderen Sprachen ins Deutsche ein- oder aus dem Deutschen in andere Sprachen ausgewandert sind. Darunter sind teilweise auch Internationalismen.
Alternative Verwendung der Spielmaterialien / Abwandlung des Spiels im DaF-Unterricht
- Bei Gruppen, denen das freie Sprechen schwer fällt, kann man den Fragetypus 3 ("Beschreibe das Wort XXX") auch weglassen. Wenn eine Drei gewürfelt wird, darf der/die Spieler/in dann zwischen Frage 1 und 2 wählen.
- In den meisten Gruppen, in denen ich Wanderwörter bisher eingesetzt habe, haben wir das Spielbrett relativ schnell weggelegt - es wirkt vom Spielmechanismus her aufgesetzt und unnötig. Die Spieler/innen haben sich dann einfach gegenseitig die Fragen gestelt und bei richtiger Antwort die Karte als Siegpunkt bekommen. So können auch mehrere Kleingruppen gleichzeitig spielen.
Hast du weitere Ideen, Fragen, Rückmeldungen, Erfahrungsberichte zum Einsatz von Wanderwörter im Deutschunterricht? Unten ist der Kommentarbereich :-)
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Anja (Dienstag, 24 Oktober 2017 16:46)
Schade, dass das so teuer ist. Die Grundidee, Herkunftssprachen mit einzubeziehen, kommt sonst oft viel zu kurz.
Florian (aktiv-mit-deutsch.de) (Dienstag, 24 Oktober 2017 18:33)
Ja, das Spiel macht schon Spaß. Ich finde, dass 33 Euro für ein solches Spiel prinzipiell ein normaler Preis sind, denn da haben einige Menschen mitgearbeitet, und ich nehme an, dass die auch nicht die Mega-Stückzahl haben produzieren lassen, was wiederum die Produktionskosten erhöht. Aber klar, ob man das Geld jetzt investiert oder nicht, muss jede/r selbst entscheiden. "Wanderwörter" ist eines der wenigen Spiele hier im Blog, die ich selbst nicht besitze. Ich hatte es vor vier Jahren im Rahmen einer Sprachassistenz vom Goethe-Institut zur Verfügung gestellt bekommen, damals auch exzessiv eingesetzt und war so überzeugt davon, dass ich es in den Blog aufgenommen habe. Hier in Deutschland habe ich es mir noch nicht geholt, aber ich hatte bisher auch nur wenige B2-Kurse.
Zum Thema "Herkunftssprachen einbeziehen": Stimmt, das ist eine Stärke des Spiels, ich muss hier aber insofern relativieren, als dass das Meiste in Richtung Französisch/Spanisch/Englisch geht. Nur damit hier keine falschen Erwartungen aufkommen :-)