Sprachniveau: ab B2
Personenzahl: 3 - 6
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Erklärzeit: ca. 5 Minuten
Teilbar: nein
Allgemeine Lexik, Bildbeschreibung, Emotionen ...
Spiel des Jahres 2010 und ein Klassiker in der internationalen Spielszene: Bei Dixit geht es um surreale Bilder und darum, wer welche Assoziationen mit ihnen
verbindet. Hier sind Psychologie und Menschenkenntnis gefragt, und es bleibt viel Raum zum Bluffen.
Der Mechanismus und die schön gestalteten Bildkarten sorgen für ein Spielerlebnis der besonderen Art.
Von Dixit gibt es diverse Erweiterungen, und das Material lässt sich vielfältig im Fremdsprachenunterricht einsetzen.
Autor: Jean-Louis Roubira
Illustrationen: Marie Cardouat
Asmodée
27,9 x 27,9 x 5,1 cm, 762 g, ca. 25 Euro
Dixit - das Spiel
SPIELMATERIAL
- 84 schön gestaltete Bildkarten
- 1 Punkteskala im Innern der Schachtel
- 36 Abstimmungsplättchen (6 Farben mit den Werten 1-6)
- 6 Hasen-Spielsteine aus Holz
Zum Vergrößern anklicken =>
SPIELIDEE
Jede/r erhält 6 Bildkarten, die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel in die Mitte.
Ein/e Spieler/in wird zur Erzähler/in. Er/sie nennt eine Assoziation zu einer seiner/ihrer Bildkarten. Das kann ein einzelnes Wort sein, ein Satz, Zitat, Film- oder Buchtitel etc.
Die anderen Spieler/innen wählen nun aus ihren Bildkarten diejenige aus, welche nach ihrer Meinung am besten zur genannten Assoziation passt.
Die ausgewählten Karten und die Karte des Erzählers/der Erzählerin werden verdeckt in der Mitte gemischt, dann in einer Reihe offen ausgelegt und durchnummeriert.
Nun tippt jede/r Spieler/in zunächst geheim mit den Abstimmungsplättchen, welches die Originalkarte ist. Haben sich alle entschieden, lüftet der/die Erzähler/in das Geheimnis.
Dann werden die Punkte verteilt, Punkte bekommt dabei,
- wer die Karte des/der Erzähler/in richtig erraten hat
- wer eine Karte gespielt hat, die so gut zur Assoziation passte, dass ein/e Mitspieler/in "darauf reingefallen" ist.
Außerdem bekommt der/die Erzähler/in Punkte, allerdings NICHT, wenn alle oder keine/r der Spieler/innen die Originalkarte erraten haben, denn:
- Haben alle die richtige Karte erraten, war die Assoziation zu eindeutig.
- Hat keine/r die richtige Karte erraten, war die Assoziation zu schwer.
Dadurch erhält Dixit noch einmal einen zusätzlichen Reiz, denn auch der/die Erzähler/in muss bei der Wahl der Assoziation einschätzen, wie die Mitspieler/innen "ticken", welches Wissen sie haben etc.
Alle bewegen nun ihre Hasen entsprechend der erhaltenen Punkte vorwärts und ergänzen ihre Handkarten wieder auf 6. Dann wird der/die nächste Spieler/in zur Erzähler/in.
Offizielle Spielanleitung auf der Seite des Spieleverlags Asmodee (pdf)
Dixit im DaF-Unterricht
SPRACHNIVEAU
Der Spielspaß bei Dixit steht und fällt damit, dass man zu Bildern gute Assoziationen finden kann. Gut im Sinne von nicht zu eindeutig, aber auch nicht zu abwegig. Und das setzt ein gutes sprachliches Ausdrucksvermögen voraus. Deshalb lautet die generelle Empfehlung: Ab B2.
DIDAKTISIERUNG
Dixit lässt sich schwer didaktisieren - man muss es einfach mit den Schüler/innen ausprobieren.
Die Beschäftigung mit Dixit kann für alle Beteiligten - Lehrkraft und Schüler/innen - sehr reizvoll sein, denn durch das Spiel kann man hautnah erfahren, wie Sprache unser Denken beeinflusst. Mitunter ergeben sich spannende Diskussionen, vor allem mit älteren Lerner/innen, die auch in ihrem Alltag unterschiedliche Sprachen sprechen.
Dazu noch ein paar Beobachtungen bzw. Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren mit Dixit gemacht habe:
Von der oben ausgesprochenen Empfehlung zum Sprachniveau gibt es immer wieder Ausnahmen - in beide Richtungen. Dixit ist sehr psychologisch und bewegt sich oft auf einer sehr abstrakten Ebene. Wer sich darauf voll einlässt, kann bisweilen intensiv spüren, dass Denken in einer Fremdsprache - auch wenn man sie noch so gut beherrscht - anders abläuft als in der Muttersprache.
Deshalb ist die Frage nach dem nötigen Sprachniveau nicht allgemeingültig zu beantworten und letztendlich auch eine Typfrage.
Bei Dixit muss man sich auf die oft sehr surrealen Bilder einlassen, die Emotionen spüren, die sie transportieren, oder zumindest irgendeine Art von Aussage herauslesen, das Ganze mit dem eigenen Wissen, den eigenen Vorlieben, Erfahrungen, Meinungen verknüpfen... Manche Spieler/innen finden das per se anstrengend, auch in der Muttersprache. Und wenn dann auch noch mangelnde bzw. eine als nicht ausreichend empfundene sprachliche Ausdrucksmöglichkeit dazukommt, macht es ihnen überhaupt keinen Spaß mehr.
Wem natürlich der kreative Umgang mit surrealen Bildern Spaß macht und wer es gewöhnt ist, aus begrenzten sprachlichen Ausdrucksmitteln das Beste zu machen, wird auch schon auf B1-Niveau Freude mit diesem Spiel haben. Aber selbst wenn diese Menschen gleich losziehen und sich ein eigenes Exemplar von Dixit besorgen, ziehen sie dann üblicherweise das Spielen in ihrer Muttersprache vor
Ich selbst hatte schon im Rahmen eines meiner Spieletreffs mit sehr fortgeschrittenen Deutschlernerinnen (C1) zu tun, die Dixit kannten, eingefleischte Fans waren und sich schlichtweg weigerten, es auf Deutsch zu spielen. Sie waren es gewohnt, die abstrakten Nuancen von Dixit voll auszukosten, und hätten dies in einer Fremdsprache, auch wenn sie sie noch so gut beherrschten, nicht gekonnt.
Also: Unbedingt ausprobieren, aber auf Überraschungen gefasst sein! :-)
GRAMMATIK UND LEXIK VON DIXIT
Die Spieler/innen sind sehr frei in dem, was sie sagen => alles offen.
Alternative Verwendung des Spielmaterials / Abwandlung des Spiels im DaF-Unterricht
Die Bildkarten üben mit ihren fantansievollen, surrealen Motiven einen großen Reiz aus und sind durch ihre Größe auch schön haptisch. Das schreit also geradezu danach, sie im Unterricht einzusetzen, z. B. für Bildbeschreibung. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Eine sehr schöne Idee hat mir vor Kurzem ein Freund geschickt, der momentan als DAAD-Lektor Ulan-Ude unsicher macht. Danke, Thomas, ich bin begeistert!
Hast du weitere Ideen, Fragen, Rückmeldungen, Erfahrungsberichte zum Einsatz von Dixit im Deutschunterricht? Unten ist der
Kommentarbereich :-)
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Thomas (Freitag, 01 Januar 2016 05:51)
DIXIT ist auch schon ab B1 spielbar: Der Kursleiter legt einfach eine größere Menge der Karten auf dem Tisch aus und die Teilnehmer werden reihum aufgefordert, eine Karte ihrer Wahl zu beschreiben - möglichst etwas uneindeutig, damit es spannend wird. Wer von den Mitspielern zuerst auf die richtige gemeinte Karte zeigt, darf sie nehmen und hat damit einen Punkt.
Vom ästhetischen Standpunkt her sind die Karten genial. Auch für verträumte Kursteilnehmerinnen geeignet, die eigentlich keinen Bock auf Deutsch haben.
Fazit: hochgradigst empfehlenswert.